2.Rundbrief
Hallo meine Familie, Verwandte, Bekannte und Freunde
Frohe Weihnachten und ein gutes Neues Jahr 2013!
Als ich mich das letzte Mal gemeldet habe, war das noch vor
Weihnachten und Neujahr, also müsste es eigentlich noch passen! Hier ist
natürlich seitdem wieder einiges passiert, was ich euch natürlich nicht
vorenthalten will.
Neue Arbeitsverhältnisse
Ich möchte wieder mit meinem Alltag und meiner Arbeit
beginnen, da sich allein hier schon einiges getan hat. Bis zu den
Weihnachtsferien hatte ich noch die gleiche Arbeit, die ich euch schon im
vorherigen Rundbrief erklärt habe. Diese Arbeit war aber nur vorübergehend, da
ich nur die Stelle einer Mitarbeiterin nur übernommen hatte, welche gegangen
war. Nun war es aber so, dass die Stelle wieder neu besetzt werden musste und
nach langem Bewebungen durchsuchen und Bewerbungsgesprächen entschied sich
Deidre (Direktorin des PTCEE Programms) für eine neue Mitarbeiterin. Da ich nun
auch schon etwas Erfahrung in dem Job hatte und einigermaßen wusste, was man
für Vorraussetzungen mitbringen sollte, durfte ich auch bei der Entscheidung
für die neue Mitarbeiterin mithelfen, auch wenn dies nur bis zum
Vorstellungsgespräch ging. Aber es war interessant, einmal auf der anderen
Seite zu sitzen und Bewebungen durchzuschauen, anstatt sie selbst zu schreiben.
Als die Entscheidung gefallen war, durfte die Neue, deren Name Lonisa ist, am
16. Januar anfangen. Das hieß für mich, dass ich meine bekannte Stelle aufgab,
aber dafür neue Projekte zu stemmen hatte. Das erste Projekt hieß Lonisa
einzuarbeiten. Um ehrlich zu sein, war das eine ganz schöne Herausforderung, da
die Arbeitseinstellung doch eine andere ist, als die von Deutschen, was nicht
heißt das es unbedingt schlecht ist. Es war dann so, dass ich ihr viel zeigen
musste und dass auch öfters als einmal, da sie nicht wirklich den Mut
aufbrachte, einfach mal auszuprobieren und selbstständig zu arbeiten. Nachdem ich
ihr dann viele Sachen erklärt hatte und auch aufgeschrieben habe, was sie
schrittweise machen muss, hat es eigentlich ganz gut geklappt. Natürlich kamen
immer mal wieder Fragen, aber dass ist auch verständlich, schließlich lernte
sie noch. So gab es eine Woche Intensivkurs Einlernen, wo man nicht nur sah,
dass Fijianer etwas Zeit brauchen selbstständig zu arbeiten, sondern auch wie
sie arbeiten. Teilweise hat ihr Telfon während der Arbeit geklingelt und sie
ist einfach raus zum telefonieren, obwohl ich ihr gerade etwas gezeigt habe,
oder auch von der Arbeitsgeschwindigkeit war es teilweise etwas langsam. Aber
hier in Fiji ist es einfach so, dass die Menschen viel gechillter sind und
nicht so einen Stress ständig auf der Arbeit machen, ebenso sind die zwischenmenschlichen
Beziehungen sehr wichtig, so dass man auch mal während der Arbeit kurz mit der
Familie telefoniert. Also wie schon gesagt, die Arbeitsweise hat gute und
schlechte Eigenschaften, wobei ich es hier schon sehr stressfrei finde.
Okay, das war jetzt aber nur ein Projekt welches ich gemeistert
habe. Ein anderes hat mich gleich nach der Ankunft von Neuseeland erwartet. Wie
schon im vorherigen Rundbrief erwähnt habe, arbeite ich auch mit dem IRSA
(Institute for Research for Sozial Analysis) Programm zusammen. Dieses Programm
hatte über drei Jahre ein Projekt über die Verhältnisse in Fiji in Bezug auf
Demokratie (Democraty), Führung (Leadership), Bürger (Citicenship) und
Gesetzgebung (Rule of Law). Es wurden Interviews geführt und es gab Diskussionen
mit Einheimischen aus unterschiedlichen Regionen in Fiji. Letztes Jahr ist
dieses Projekt zu Ende gegangen und nun wurde eine Auswertung bzw. ein Bericht
in Form eines Buches über die Ergebnisse der Nachforschung verfasst. Nachdem
alles abgeschlossen und verfasst war, kam ich ins Spiel. Ich durfte nun das
Layout des Buches machen, was bedeutet, dass ich mich kreativ am Inhalt des
Buches austoben konnte. Ich hab eine passende Schriftart gefunden mit passender
Größe, sowie die Überschriften dazu. Des Weiteren durfte ich die Kopf- und
Fußzeile gestalten. Und es gab noch viele weitere kleine Dinge, wie das Format
der Seite, das Inhaltsverzeichnis, Grafiken, Diagramme etc. Und so habe ich mal
wieder etwas Neues gelernt und ich stehe sogar in einem Buch als Gestalterin
des Layouts. Falls euch solche Themen interessieren, dass Buch heißt „Voices of
the People“ und wird am 20.2.2013 vorgestellt. Leider ist das Buch auf Englisch,
aber es ist trotzdem sehr interessant, ich habe selbst auch schon rein gelesen.
Da dieses Projekt auch schon vorbei ist, bin ich trotzdem
hier noch lange nicht arbeitslos! Das Nächste, was ansteht, ist eine Musik
Version unseres Liederbuches zu machen. Das wird auch wieder ein großes
Projekt, da wir bei meisten Lieder keine Noten haben, die ich dann entweder
über das Internet, oder beim stöbern in Büchern finden muss. Aber dieser Teil
ist noch in Arbeit und ich sage euch wie es gelaufen ist, wenn ich es geschafft
habe.
Das war erst mal alles über meine Arbeit.
Collegeleben
Natürlich war am College auch wieder einiges los, seitdem
ich das letzte Mal geschrieben habe. Da es ja auf das Ende des Jahres zuging,
hieß es auch Ende des Schuljahres. Da viele ihren Abschluss gemacht hatten, gab
es eine große Graduation, bei der alle Studenten ihre Zertifikate bzw.
Zeugnisse bekamen und noch Abschiedsgeschenke. Ich kam mir plötzlich vor wie in
so einem Hollywoodfilm, in dem die Studenten zu ihrem Abschluss die typische
Robe anhaben und der Schulchor singt, genauso war es da auch. Die Studenten,
die ihren Abschluss machten zogen mit dem typischen Umhang und den Hut ein,
während der College Chor sang. Natürlich waren immer die Frauen der Studenten
an ihrer Seite. Hier ein Bild um sich das besser vorstellen zu können:
Einzug der Abschlussstudenten. |
Ein Teil des Chores. |
Die Graduation hatte
dann einen ganz strikten Ablauf. Erst wurden einige Reden vom Direktor, von
einem Abschlussstudent und von einem Gastredner geschwungen. Als dass dann zu
Ende war, wurde jeder einzelne Student nach vorne gerufen und hat einen Segen
bekommen und sein Zertifikat. Von der Familie haben sie dann noch Ketten aus
Blumen oder Süßigkeiten bekommen als Glückwunschgeschenk.
Übergeben der Ketten |
Segnung |
Nach der Graduation gab
es dann noch etwas Kleines zu Essen.
Im Großen und Ganzen war die Graduation nicht so spannend,
aber es war trotzdem gut dort gewesen zu sein und mal zu sehen, wie so was auf
den Fiji Inseln abläuft.
Dagegen waren die Abschiedsfeiern für die Studenten, Frauen
der Studenten und Kindern doch etwas lustiger.
Also erst einmal die
große Abschiedsfeier. Eigentlich ist es wieder fast so abgelaufen, wie all die
anderen Feiern, wovon ich euch schon im letzten Rundbrief berichtet habe. Ich
hab die Abschiedsfeier auch dort schon mal erwähnt, jetzt wollt ich euch noch
mal einen kleinen Einblick davon geben.
Also es wurde wieder den ganzen Tag Essen vorbereiten. Am
Abend ging dann das gewohnte Programm los mit kurzen Einführungsreden und
Gebet. Anschließend gab es wieder groß Essen. Diesmal wurde aber nach dem Essen
noch eine Session eingebaut, in der die Abschiedsgeschenke verteilt wurden,
bevor es dann wieder Richtung Unterhaltungsprogramm der einzelnen ethnische
Gruppen ging, welche alle wieder unterschiedliche Tänze aufgeführt haben. Hier ein kleiner Einblick:
Verteilung der Abschiedsgeschenke |
Wieder ganz viel zu Essen |
Tuvalu Tanz |
Samoanischer Tanz |
Die Frauen, die verabschiedet wurden |
Die Frauen Abschiedsfeier war auch richtig gut! Diese fand
mal nicht am College statt, sondern alle Frauen sind in ein chinesisches
Restaurant und dann wurde erst richtig gefeiert. Man hat richtig gemerkt, dass
die Frauen viel lockerer sind und viel mehr Spaß haben, wenn ihre Männer nicht
dabei sind. So haben dann nicht nur einzelne ethnische Gruppen nach dem
offiziellen Teil getanzt, sondern alle zusammen haben in der Mitte der
Tanzfläche Spaß gehabt. Den offiziellen Teil gab es natürlich auch mit
Abschiedreden, Geschenken und Gebeten, aber der Abend war echt schön nur unter
Frauen und alle waren locker und gut drauf. Von dem Abend gibt es natürlich auch ein paar Bilder:
einige Frauen beim Tanzen |
Es gab dann noch eine
Abschlussfeier (End of year party), nur für die Mitarbeiter des Colleges, das
war auch noch mal ein Spaß. Die meisten Studenten waren schon gegangen, da die Feier erst Anfang Dezember war. Es gab
dann auch wieder so eine Art offizielles Programm mit Gebeten, ein, zwei
Liedern und kurzen Dankesreden. Es war auch eher wie eine Weihnachtsfeier, die
man so bei den Firmen in Deutschland auch kennt. Es gab dann auch wieder ganz
viel zu Essen und danach gab es sogar eine kleine Bescherung. Die Mitarbeiter
haben ein Geschenke-Wichteln organisiert, jeder kaufte ein Geschenk und zog
einen Namen, dem er das dann überreichen darf, das war wirklich schön gemacht.
Nach all dem kam dann der lockere Teil des Abends. Zuerst gab es einiges
lustige Spiele um ein bisschen Lockerheit reinzubringen, dann wurde die Musik
angemacht, getanzt und gefeiert. Der Direktor hat sogar teilweise DJ gemacht
und als dann auch noch ABBA Lieder gespielt wurden fühlte ich mich wie daheim.
Von dieser Feierlichkeit gibt es natürlich auch einige Bilder:
Unser Weihnachtsbaum |
Sehr lustige Spiele zur Unterhaltung |
Aber es gab nicht nur eine Abschlussfeier für alle
Mitarbeiter, sondern die Direktoren der Programme haben ihre Mitarbeiter auch
noch mal zum Ende des Jahres zu einem Abschlussessen eingeladen. So wurde ich
von Deidre, der Direktorin der PTCEE Programms eingeladen und wir sind zusammen
mit den „Bücherei“ Programm, Direktorin, Olivia und den zwei Mitarbeitern,
Nalini und Sanjini zum Daikoko essen gegangen. Das war ein japanisches
Restaurant, wo das Essen vor seinen Augen zubereitet wurde, also das war echt
top. Natürlich gibt es da auch Bilder:
Deidre, Olivia, Ich |
Kochen im Daikoko |
Nalini, Sanjini, Ich |
All diese Feierlichkeiten waren ein super Abschluss für das
Jahr.
Weihnachten in Fiji
Vor kurzem war ja noch die Weihnachtszeit und ich möchte
euch natürlich auch berichten wie hier Weihnachten gefeiert wird.
Also in der Stadt wird ab Dezember auch alles immer weihnachtlicher, überall hängen Lichterketten, Weihnachtskugeln, oder Schneeflocken herum. Ebenso sieht man in den Kaufhäusern Schneemänner und Nikoläuse. Eigentlich hört sich dass ja alles wie in Deutschland an, ist es aber nicht ganz. Hier findet man keinen Schnee über Dezember und die Bäume sind ganz und gar nicht kahl. Gut in den Einkaufzentren könnte man sagen, das ist wie in Deutschland, aber Draußen überhaupt nicht. Wenn man durch die Straßen läuft, denkt man, da stimmt was nicht. Wobei ich immer noch am aller Besten den unechten riesigen Weihnachtsbaum im Park fand. Auf einer grünen Wiese, wo auf der einen Seite ein blühender Baum steht und im Hintergrund Palmen, davon musste ich natürlich ein Photo machen:
Also in der Stadt wird ab Dezember auch alles immer weihnachtlicher, überall hängen Lichterketten, Weihnachtskugeln, oder Schneeflocken herum. Ebenso sieht man in den Kaufhäusern Schneemänner und Nikoläuse. Eigentlich hört sich dass ja alles wie in Deutschland an, ist es aber nicht ganz. Hier findet man keinen Schnee über Dezember und die Bäume sind ganz und gar nicht kahl. Gut in den Einkaufzentren könnte man sagen, das ist wie in Deutschland, aber Draußen überhaupt nicht. Wenn man durch die Straßen läuft, denkt man, da stimmt was nicht. Wobei ich immer noch am aller Besten den unechten riesigen Weihnachtsbaum im Park fand. Auf einer grünen Wiese, wo auf der einen Seite ein blühender Baum steht und im Hintergrund Palmen, davon musste ich natürlich ein Photo machen:
Aber das schmücken der Stadt ist nicht das einzige was in
der Weihnachtszeit passiert. Es gab überall Weihnachtsgottesdienste, oder
Weihnachtskonzerte. Zuerst gab es einen Weihnachtsgottesdienst am College,
welcher in unsere Kapelle stattfand. Die Studenten haben sich richtig Mühe
gegeben. Leider durfte ich bei dem Gottesdienst nicht mithelfen, da er von den
Studenten, die ihren Abschluss gemacht haben, ausgerichtet wurde. Es wurden
schöne Weihnachtslieder auf Englisch gesungen, dann wurde die Weihnachtsgeschichte
vorgelesen und währenddessen wurde auch noch das Krippenspiel aufgeführt. Es
gab auch noch ein kleines Theaterstück über die Werte von Weihnachten -wie
Teilen-, oder keine Gewalt in der Familie. Dann wurde wieder gesungen und
gebetet. Die Studenten haben sogar beim letzten Lied noch dazu getanzt. Der
Gottesdienst war echt sooo schön gemacht. Hier ein paar Bilder:
Singen und Tanzen der Studenten |
Weihnachtsstück, Grippe und Maria |
Ich war dann auch noch auf zwei Weihnachtskonzerten. Einmal
das Konzert vom Chor von Deidre und Olivia, wo ich nun auch mitsinge. Der Chor
war echt gut mit vielen schönen Weihnachtsliedern, die mit einer echten Orgel
begleitet wurden. Nur so nebenbei, es gibt hier fast keine Orgeln in den
Kirchen. Es hat dann auch noch eine Geige gespielt, was sich auch schön
angehört hat. Hier ist ein Bild des Chores:
Das andere Konzert war in der anglikanischen Kirche, welches
am dritten Advent stattfand.
Das Konzert hieß „Coral by candlelight“, und es sind ein paar
Gruppen aufgetreten mit Weihnachtsliedern, wobei mehr die Gemeinde zusammen
gesungen hat. Es gab sogar ein kleines Weihnachtsstück von Kindern, was mich
voll an den Kindergottesdienst erinnert hat. Es war sogar ein Stück, welches
wir auch schon mal gespielt haben. Das geht an alle Kindergottesdienst
Mitarbeiter und die sich noch an das Stück mit dem Fernseher auf der Kanzel,
den Nachrichten und den Reporter erinnern, genau das Stück war es. Als wir dann
auch noch „Stille Nacht“ auf Englisch, bei Kerzenschein gesungen haben musst
ich fast anfangen zu weinen. Der Gottesdienst war echt so schön und teilweise
hat er mich voll an unseren Weihnachtsgottesdienst an Heiligabend in
Fröhstockheim erinnert.
Einen richtigen Weihnachtsgottesdienst am 24.12. habe ich
nicht miterlebt, da ich an diesem Tag schon nach Neuseeland geflogen bin. Aber
eigentlich bin ich auch ganz froh dass ich nicht über die ganzen
Weihnachtsferien am College geblieben bin, da das College wie ausgestorben ist
über diese Zeit. Die meisten Studenten gehen mit ihren Familien über
Weihnachten nach Hause, genauso machen dass auch die Professoren. So waren am
Ende vielleicht drei Studentenfamilien und die Familie des Direktors noch auf
dem Gelände, als das College am 19.12. geschlossen wurde. Dies ist auch ein
wichtiger Tipp an meinen Nachfolger(in), dass derjenige über Weihnachten auf
jeden Fall was unternehmen soll, entweder in Fiji herum reisen, oder genauso
wie ich ein anderes Land besuchen. Trotz dem, dass ich nicht an Weihnachten selbst da war,
habe ich doch viel über Weihnachten auf Fiji mitbekommen und auch wenn es
teilweise etwas seltsam war, war es trotzdem eine super Erfahrung.
Da ich über Weihnachten rede möchte ich mich noch mal ganz
herzlich bei allen bedanken, die mir Weihnachtsgeschenke geschickt, oder der
Laura mitgegeben haben. Ebenso über alle Karten und Geldgeschenke habe ich mich
riesig gefreut, noch mal vielen herzlichen Dank!
Neuseeland
Was ich in den zwei Wochen in Neuseeland so erlebt habe,
kopiere ich jetzt einfach mal aus meinem Blog in verkürzter Form, also falls
ihr immer fleißig meinen Blog lest, braucht ihr diesen Teil jetzt nicht zu
lesen!
Also am 24.12. ging mein Flug Richtung Neuseeland, nach
Auckland, und ich hab mich schon so sehr darauf gefreut endlich mal wieder
meine Schwester zu sehen, genauso wie Martin und Rebecca J
Ich bin bei meiner Ankunft von Rebecca empfangen worden. Das
war so toll sie wieder zu sehen. Leider waren Martin und Laura noch nicht da,
da sie erst am Abend landen würden. So habe ich und Becki die Zeit noch
totgeschlagen, bis die anderen beiden endlich gelandet waren. So waren wir,
nach einer eingehenden Begrüßung, alle komplett.
Da es ja der 24. war, wäre eigentlich Heilig Abend gewesen,
aber in Neuseeland wird erst am 25. Weihnachten gefeiert, weshalb wir auch
nicht wirklich Weichnachten gefeiert haben. Ich hab an dem Abend nur meine
Geschenke bekommen, die Laura mir aus Deutschland mitgebracht hat.
Am nächsten Tag war
Weihnachten in Neuseeland und da alles in Auckland geschlossen war, konnten wir
nicht wirklich was machen. Natürlich war auch noch das Wetter richtig schlecht,
weshalb wir nicht mal an den Strand gehen konnten, was eigentlich geplant war.
Rebecca hat uns trotzdem versucht einiges zu zeigen, was möglich war.
Am 26. war es schon wieder besser, da alles wieder offen
hatte. So sind Martin, Laura und ich in die Innenstadt von Auckland gegangen
und haben uns einiges angeschaut. Wir sind in der Shopping Straße gewesen,
haben den Skytower besucht, waren am Hafen von Auckland und zum Schluss haben
wir noch das Auckland Museum besucht. Hier sind einige Bilder was wir so
gemacht haben:
Skytower in Kleinformat |
Auckland Hafen |
Auckland Museum |
Nach unserem Auckland
Aufenthalt ging es auch schon weiter in den Süden. Am 27. ging unser Flug nach
Dunedin. Nach einem ca. 3 Stunden Flug kamen wir an und nachdem wir unser Auto
hatten, ging es gleich Richtung Hostel. Dort bekamen wir einen Tipp, zu einem
voll schönen Strand zu gehen, den wir auch besuchten. Laura und Martin sahen
einen freilebenden Pinguin und wir alle sahen auch noch einen freilebenden
Seelöwen, das war echt cool. Hier sind
ein paar Bilder von dem schönen Strand, dass ihr seht wie schön es war:
Nach Dunedin führte
unser Weg nach Queenstown, was eine sehr schöne Stadt ist. Dort sind wir einen
fast 500 Meter hohen Berg hochgeklettert und teilweise war es wirklich
geklettert! Der Weg sollte eigentlich 45 min dauern, aber ich glaube nach fast
2 Stunden Tortur sind wir erst endlich oben angekommen. Aber der Aufstieg hat
sich wirklich gelohnt, wir hatten eine tolle Aussicht auf Queenstown und dem
See davor. Hier ein Bild:
Wir haben uns dann noch ein wenig in Queenstown rumgetrieben,
bis wir am nächsten Tag Richtung Fiordland, genauer nach Te Anau aufgebrochen
sind. Dort Angekommen haben wir uns bei der Infostelle informiert, was wir
machen können und so haben wir uns für die Glowworm Caves entschieden. Wir sind
dazu an einem See von einem Boot abgeholt geworden und zur Höhle gebracht
worden. Auf der Fahrt konnten wir uns die schöne Landschaft um den See
anschauen und wir haben auch ein paar Informationen zu der Umgebung bekommen.
Bei der Höhle angekommen, haben wir eine kurze Einweisung bekommen und sind
dann gleich in die Höhle rein. Leider konnten wir keine Fotos machen, aber es
war voll schön. Es war eine Art Grotte mit überall Wasser wir haben Wasserfälle
in der Höhle gesehen und kleine Bäche, sowie Tropfsteine. Aber das Beste war
dann als wir im dunkeln in einem Boot zu der Glowworm Cave (Glühwürmchen Höhle)
gefahren sind. Es waren überall an der Decke viele kleine Lichter, die die
Glühwürmer ausstrahlten. Der Anblick war echt wunderschön. Nachdem wir alles in
der Höhle gesehen haben ging es wieder nach draußen. Bevor wir aber vom Boot
wieder zurückgebracht wurden bekamen wir noch einige Informationen über die
Höhle und die Glühwürmer.
Am nächsten Tag war ging es zu unserer nächsten Station nach
Haast. Auf dem Weg dorthin sind wir an einem voll schönen See vorbeigekommen
und haben dort natürlich Halt gemacht um
ein bisschen rumzulaufen. Danach ging es weiter zu einem National Park, in den
wir hinein gefahren sind. Der Park war eigentlich nicht so spannend, es gab
wieder ganz viele Berge wie fast überall und man konnte ein paar kleine
Wasserfälle sehen. Es gab noch ein paar Kuh- und Schafsweiden, die sich am Weg
entlang schlängelten. Da leider das Wetter wieder schlechter wurde, sah der
Park auch gar nicht so schön aus. Nachdem wir uns eigentlich alles Interessante
angeschaut haben, sind wir weiter zu unserem Hostel gefahren.
Am nächsten Tag hatten wir die längste Fahrt unserer Reise
vor uns. Um genau zu sein waren es 8 Stunden. Auf unserer Fahrt sind wir an der
Westküste entlang gefahren, die echt schön war. Leider hatte das Wetter mal
wieder nicht mitgespielt und so war kein weißer, sonniger Sandstrand zu sehen,
sondern ein etwas bewölkter, aber immer noch schöner Strand. Wir haben
natürlich auch öfters mal gehalten um Bilder zu machen. Hier ist eines:
Und noch ein Bild mit allen vieren:
Nachdem wir den Gletscher besucht hatten, ging es weiter auf
unserem langen Weg.
Unser Weg führte nun an die nähe des Able Tasman National
Park. Da ja der 31.12. war, mussten wir eigentlich Silvester feiern. Wir taten
dies auch ein bisschen, indem wir eine Bowle machten und nachdem die gelehrt
war, gingen wir noch in eine Bar. Aber irgendwie war das gar kein richtiges
Silvester, da das Umfeld irgendwie nicht gepasst hat.
Für den Neujahrtag stand
was ganz tolles an, wir sind Kajak gefahren. Beim Able Tasman National Park
konnte man direkt ans Meer mit wunderschönen weißen Sandstränden. So wollten
wir dort unbedingt Kajak fahren. Wir sind dann zum „Able Tasman Kajak“
gefahren, wo wir erst eine 1 ½ stündige Einweisung bekommen haben, danach ging
es dann auch los. Unsere Kajaks wurden zum Strand gebracht und wir durften
lospaddeln. Es waren immer Zweier-Kajaks, so hatten Martin und Laura eins und
Rebecca und ich eins. Wir sollten eigentlich als ein Team fahren, da aber die
Laura den Martin im Boot hatte, waren die beiden meistens dann doch schneller.
Als wir dann ein ganzen Stückchen gepaddelt sind, haben Becki und ich einen
süßen kleinen, einsamen Strand gefunden, bei dem wir bleiben wollten. Hier ist
ein Bild vom Strand und unser schönes Kajak.
Um kurz vor 4 mussten wir dann wieder zurück, damit wir pünktlich
zurück waren, da die Ebbe immer stärker wurde und es schwer wird an den Strand
zu gelangen. Aber wir kamen alle wieder heil an.
Am nächsten Tag
besuchten wir wieder den National Park, aber diesmal um Wandern zu gehen. Da
wir aber nicht hin und zurück laufen wollten, nahmen wir uns ein Wassertaxi und
fuhren damit bis zu einem weiter entfernten Strand und liefen dann 5 Stunden
lang im Urwald am Meer entlang zurück. Trotzdem war es sehr schön, da unser
erster Stopp an einem Wasserfall war. Hier ein Bild:
Aber auch die Aussicht vom Berg runter und der Weg war echt
schön, so richtig Urwald mäßig. Hier noch ein schönes Bild.
Als wir dann alle wieder nach 5 Stunden Wandern und nach der Fahrt nach Pickten endlich im Hotel waren, waren alle froh über eine Dusche.
Als wir dann alle wieder nach 5 Stunden Wandern und nach der Fahrt nach Pickten endlich im Hotel waren, waren alle froh über eine Dusche.
Am nächsten Tag ging es dann von Pickten mit der Fähre nach
Wellington. Die Fahrt hat mehr als 3 Stunden gedauert, weshalb wir am
Nachmittag nur noch in Wellington das Te Papa Museum besuchten. Aber das Museum
war echt top. Man hat viel über Neuseeland gelernt, von der Natur, über die
Tiere, zu der Geschichte, der Besiedlung durch die Maori bis zur heutigen Zeit
und noch viele andere Sachen, wie Ausstellung von Maori Gegenständen. Das
Museum war auch echt super gemacht und anschaulich mich Dingen zum
ausprobieren, rein laufen, anhören, anschauen etc.
Unser nächster Weg führte von Wellington zum Lake Taupo,
oder eher den Ort Taupo. Dort machten wir eine Wanderung zu einem Wasserfall,
der an einem Thermenbereich vorbeiführte. Zuerst erreichten wir den
Thermenbereich, der so hieß, da an dem Fluss ein kleiner Wasserfall endet, wo
warmes Wasser rauskommt. So konnte man sich in das Becken unterhalb des
Wasserfalls setzten und das Wasser hatte Badenwannentemperatur.
Wir sind dann
weitergelaufen. Unser Weg ging noch ein ganzes Stück bis wir endlich den
größeren Wasserfall erreichten. Hier natürlich auch wieder ein Bild:
Danach sind wir wieder den ganzen Weg zurückgewandert.
Am nächsten Tag hatten wir einiges vor. Er begann mit einem
Bungy Sprung von Laura in Richtung des Lake Taupo. Ich glaube Martin hatte
irgendwie mehr Angst als die Laura. Aber es war schon echt sehr hoch, aber sie
ist trotzdem gesprungen. Hier ein super getroffenes Bild von Laura bei ihrem
lebensmüden Sprung:
Danach führte unser Weg
weiter zu einem Art „Drachenland“, welches direkt über einem Vulkan lag und von
dort aus stieg heiße Luft, oder heißes Wasser auf, weshalb man dort Blubbernde
Schlammlöcher fand, oder ein heißes Schwefelbecken. Das Beste war aber der
Champagner Pool, welcher ein heißer See war, der sich aber durch den Schwefel
und andere Mineralien in verschiedenen Farben färbte. Hier ein Bild von diesem
Pool:
Hätte es nicht dort so arg nach verfaulten Eiern gerochen,
hätte man die Farben bestimmt noch mehr genießen können. So waren wir froh, als
wir endlich draußen waren und durchatmen konnten.
Dann ging es auch schon weiter nach Rotorua, eine Stadt, die
für das Maori Handwerk bekannt ist. So besuchten wir an dem Tag noch ein Maori
Museum „Te Puia“. Das erste was wir gesehen haben ist eine Show von Maori
Tänzern. Die haben des echt super gemacht, mit selbst gesungenen Maori Liedern
und tollen Tänzen. Hier ist mal ein Bild wie die aussahen:
Danach führte unser Weg durch das Museum mit einer Führerin,
die uns einiges über die Maoris und deren Kultur erzählte. Wir besuchten den
Ort, wo die Skulpturen geschnitzt und Steine bearbeitet wurden. Dann sahen wir
ein Miniatur Maori Dorf. Danach ging es noch zu einem Kiwi Haus, nur leider hat
der Kiwi mit dem Rücken zu uns geschlafen. Da man dort nicht so viel sehen
konnte, gingen wir weiter zu einem blubbernden Matschloch, genau so einem, wie
wir schon mal gesehen haben. Zum Schluss endete unsere Tour dann bei einem Geysir.
Es war wirklich ein super Ende, denn als wir dort waren hat schon der kleine Geysir
Wasser gespuckt, was bedeutet, dass der Große auch bald anfängt. Das tat er
dann auch, was ein wunderschöner Anblick war. Laut Prospekt soll er bis zu 30
Meter hochschießen und es könnte echt so hoch gewesen sein. Wir machten dann
auch super Bilder, auch wenn wir dadurch ein bisschen nass wurden. Hier ist
noch ein schönes Bild bevor wir nass sind:
Danach waren wir dann auch durch mit dem Museum und wir sind
in unser Hostel gefahren. Das war ein langer, aber erlebnisreicher Tag.
Am nächsten Tag ging es dann von Rotorua wieder zurück nach
Auckland. Da wir aber erst das Auto später am Nachmittag abgeben mussten,
wählten wir einen Weg der etwas länger war, aber am Strand entlang führte. Und
wir hatten dann sogar Glück auf unserem Weg einen echt schönen Wasserfall zu
finden. Hier ist natürlich ein Bild davon:
Nach unserem Wasserfall
Besuch fuhren wir weiter nach Auckland und kamen noch rechtzeitig an. Am Abend,
was mein letzter Abend in Neuseeland war, sind wir noch auf den Mount Eden
gegangen, ein Berg (Vulkan) der in mitten von Auckland liegt und auf dem man
ganz Auckland sieht. Wir kamen genau richtig zum Sonnenuntergang und da das Wetter
mal wieder echt super war konnten wir Auckland von oben beim Sonnenuntergang
betrachten. Hier ein paar Bilder:
Am nächsten Morgen durfte ich mich dann schon um 4 Uhr früh
auf dem Weg mit dem Bus zum Flughafen machen, da mein Flug schon um 7 Uhr früh ging.
So endete ein wunderschöner Urlaub und ich verabschiedete mich noch davor von
allen, welche ich nun wieder 7 Monate nicht sehen werde.
Und wieder allein in Fidschi… Zum Glück hab ich gleich am
Tag nach meiner Ankunft mit dem Arbeiten angefangen, so kam ich wieder in
schnell in meinen alten Rhythmus rein.
So das war erst mal alles für den Urlaub von Neuseeland.
Dies sind so die hauptsächlichen Dinge die bis Ende Januar
passiert sind. 3 Monate und ich habe wieder so viel erlebt. Ich bin immer
wieder selber begeistert. J Aber der Rundbrief sind jetzt auch schon 15 Seiten,
auch wenn es sehr viele Bilder enthält, deswegen verabschiede ich mich mal von
euch. Wenn wieder was Neues passiert findet ihr es wahrscheinlich zuerst auf
meinem Blog, sonst gibt es den nächsten Rundbrief in 3 Monaten.
Bis bald
Eure Eva
1. Rundbrief
Hallo ihr Lieben in Deutschland :)
Nehmt euch eine Weltkugel und schaut auf Deutschland. Nun
gebt ihr einen Schubs und dreht sie um die Hälfte (180°). Jetzt blickt ihr auf
den Pazifik und genau dort befinde ich mich zur Zeit, auf einer 18.333
km² großen Insel namens Fidschi in Mitten des Pazifiks (zum Vergleich
Deutschland hat eine Fläche von 357.121,41 km²).
Ankunft und erste Eindrücke
Nach vier Stunden Fahrt
war ich dann endlich in Suva am Pacific Theological College (PTC) angekommen.
Ich wurde sehr herzlich von den Deutschen hier empfangen, Anton Knuth, meinem
Mentor, Manfred Ernst, mit dem ich zusammenarbeiten werde und Katharina
Stiegler, eine Studentin, die für ein halbes Jahr am College studiert. Ich habe
dann erstmal mein Zimmer bezogen, in dem ich für 6 Wochen leben sollte. Die
restliche Woche hatte ich erst einmal Zeit, mich einzuleben und alles
kennenzulernen. Katharina hat mir sehr geholfen, indem sie mir die Stadt
zeigte, wie ich wo hinkomme, oder wo ich am besten einkaufen kann. Sie hat mich
auch überall mit hingenommen, was mir das Einleben sehr erleichtert hat.
Bei meiner Ankunft hatte ich das Glück, dass in dieser Zeit eines der größten
Feste in Suva stattfand, das sogenannte Hibiskus Festival. Dort gab es einen
kleinen Rummel, auf den mich Anton mit seiner Familie, Andrea, Antons Frau und
die zwei Kinder Frido und Johannes, mitgenommen haben. Es gab auch einen
riesigen Umzug mit schön geschmückten Wägen auf denen die Frauen waren, die für
den Miss Hibiscus Contest antraten, ebenso liefen auch einige Firmen mit, die
Werbung machten, oder die Polizeikapelle.
Arbeitsbeginn
Dieses Seminar gab mir die Chance mit einigen Leuten, die
hier am PTC leben, in Kontakt zu treten und etwas über ihre Kultur zu lernen.
Eines der positiven Dinge, die mir schon am ersten Tag auffielen ist, dass die
Menschen hier sehr offen und freundlich sind. Sie gehen auf einen zu, wollen
einen kennenlernen und grüßen jedes Mal wenn man sich sieht. Bei der Begrüßung
fragen sie immer wie es einem geht. Auch wenn das eher eine Art
Begrüßungsformel ist, fühlt man sich trotzdem viel schneller aufgenommen.
Eines der erfahrungsreichsten Erlebnisse, dass ich in diesem
Workshop hatte, war ein Ausflug der ganzen Gruppe in ein Settlement in Suva. Ein
Settlement ist eine Art Slum. Das ist ein Gebiet, in dem die Ärmsten der
Bevölkerung leben. Die Menschen, die in so einer Gegend Leben müssen, sind
meist Leute, die aus ihren Dörfern, im ländlichen Teil von Fidschi, in die
Stadt kommen, damit die Kinder eine bessere Schulbildung bekommen, eine bessere
medizinische Versorgung und mit der Hoffnung einen guten Arbeitsplatz zu
finden, damit sie ein besseres Leben
führen können. Nur leider gehen die meisten dieser Wünsche nicht in Erfüllung.
Die Eltern, die in die Stadt kommen, finden meistens keinen Arbeitsplatz, oder
bekommen eine unterbezahlte Stelle in eine der Fabriken, bei denen sie
ausgebeutet werden, weil sie hart arbeiten, aber nicht ansatzweise den
entsprechenden Gehalt dafür bekommen. Gäbe es in diesen Settlements nicht eine
Organisation wie PCN (People’s Community Network) dann hätten die Kinder nicht
einmal die Chance in die Schule zu gehen. Diese Organisation hilft den Menschen
in dem Settlements, indem sie
ihnen helfen eine kleine Hütte zum Leben zu bauen, sie mit Spenden unterstützen
und den Kindern die Chance geben die Schule zu besuchen. Und das wichtigste
ist, dass sie ihnen Hoffnung geben!
Alltag
Nach den zwei Wochen Workshop begann dann der richtige
Alltag. Ein normaler Wochentag läuft folgendermaßen ab. Früh um 8 beginnt die
Arbeit, für die Angestellten des Colleges, wie Lehrer, Büchereiangestellte,
Rezeption und anderen. Um 20 nach 8 ist dann erst einmal Kapelle, eine Art
Morgenandacht, welche jeden morgen von einem anderen Studenten gehalten wird.
Es wird gebetet, aus der Bibel vorgelesen, eine kleine Predigt gehalten und
Lieder gesungen, das ganze soll nur 20 Minuten dauern, aber meistes ist es
länger, da danach noch Verkündungen gemacht werden, falls irgendwelche Treffen
anstehen, oder Vorlesungen sich ändern. Um 9 beginnen dann die Vorlesungen und
die Arbeit geht weiter. Um 10.30 Uhr ist dann eine halbe Stunde Pause mit
Morgen Tee, danach wird wieder bis um 13 Uhr gearbeitet, da dann Mittagspause
ist für eine Stunde. Bis um 16.30 ist dann die letzte Schicht und der
Arbeitstag endet danach. Am Abend können dann die Hausarbeiten erledigt werden,
wie kochen, waschen, einkaufen etc.
Das war erst einmal nur der Tagesablauf, nun möchte ich noch
etwas genauer über meine Arbeitsstelle berichten und was ich den ganzen Tag
dort mache. Normalerweise sollte ich die Hälfte des Tages mit Deidre zusammen
arbeiten und die andere Hälfte mit Manfred, da aber Deidres Mitarbeiterin
gegangen ist, bin ich für sie eingesprungen und arbeite Vollzeit mit ihr
zusammen. Deidre arbeitet im PTCEE (PTC Education by Extension) Programm, dies ist eine Art
Auslandsstudium. Da das PTC das einzige theologische College im Pazifik Raum
ist, können die Studenten nur hierher kommen. Da aber viele auf anderen Inseln
leben und es sich nicht leisten können, nach Fidschi zu kommen, oder den ganzen
Tag arbeiten müssen, gibt es dieses Programm. Wir schicken dann den Studenten
ihre Kursmaterialien, wie Kursbücher und Arbeitsaufträge und sie können dann
neben ihrer Arbeit, auf ihrer Heimatinsel, den Stoff lernen und Arbeiten
schreiben, welche wiederum an uns zurückgeschickt werden und zu den Lehrern
hier zum benoten kommen. Und in diesem ganzen Ablauf habe ich meine Arbeit. Ich
bin dafür zuständig, dass immer genug Kursbücher und Arbeitblätter vorhanden
sind, sonst muss ich nachbestellen, oder welche ausdrucken. Wenn ein Student
einen Kurs anfangen will, bin ich für die Finanzen zuständig, dass alle
Kursgebühren bezahlt werden und die Materialien verschickt werden. Wenn die
Studenten dann ihre Arbeiten eingereicht haben muss ich mich darum kümmern,
dass sie bald wie möglich an die Lehrer zum benoten kommen und auch benotet
zurück zu uns. Die benoteten Arbeiten muss ich dann zurück an die Studenten
schicken und falls einer einen Kurs beendet hat, muss ich ein Zertifikat
ausstellen, was ebenfalls weggeschickt wird. Es müssen dann auch all diese
Vorgänge und Noten in einer Datenbank festgehalten werden und jeder Student hat
auch eine Mappe in der alles sorgfältig archiviert werden muss. Ab und zu
kommen mich auch Studenten besuchen um Sachen abzuholen, oder wegen fragen, so
sitz ich nicht die ganze Zeit alleine mit Deidre im Büro. Das sind meine
hauptsächlichen Arbeiten. Eine weitere Aufgabe dieses Büros ist es den PTC
Newsletter herauszugeben, somit habe ich die letzte Zeit sehr viel damit
verbracht Artikel der einzelnen Leute zu sammeln, Fotos zu machen und alles
schön zusammen zu stellen. Ich hab den fertigen Newsletter auch angehängt und
wird hoffentlich mit verschickt, damit ihr meine Arbeit auch betrachten könnt,
leider ist alles auf Englisch, aber die vielen schönen Bilder sind meistens von
mir, sowie das Layout. So könnt ihr euch einen weiteren Eindruck vom PTC
machen.
Ich bin wirklich glücklich die Chance zu haben, bei diesem
Programm mitarbeiten zu können und Dinge zu erstellen, wie den Newsletter. Ich
hab in dem viertel Jahr so viele neue Computerprogramme kennengelernt und wie
man damit umgeht, so wie andere Computerfähigkeiten, oder wie es so ist, in
einem Büro zu arbeiten.
Collegeleben und die Kultur
Eines was ich hier kennengelernt habe ist, dass die Leute
gerne Feiern und Spaß haben. So war eine Feier mit dem PRS (Pacific Regional
Seminar), dem katholischen College in Suva, um die Zusammenarbeit zu feiern. Da
das PTC im Juli von ihnen eingeladen worden war, haben wir nun sie eingeladen.
Es gab auch ein großes Weihnachtsfest vor ca. drei Wochen, da das Schuljahr im
November zu Ende ist. Dann wurde noch eine Abschiedsfeier für alle Studenten
veranstaltet, die dieses Jahr ihren Abschluss machen. Ebenso war eine
Abschiedfeier vom Women’s Programme nur für die Frauen der Studenten, die ihren
Abschluss machen. Und die Graduation war auch ein großes Fest.
Noch ein kleiner Einwurf, wenn ich von den Studenten rede,
meine ich keine 18 bis 26 Jährigen, wie man es in Deutschland erwarten würde. Hier
sind die Studenten erwachsene Männer mit Familien, da man im Pazifik nicht
studieren muss. Um ein Minister zu sein arbeiten die meisten davor und werden dann
von ihren Kirchen hierher geschickt, um sich weiterzubilden und zum Beispiel ihren
Master zu machen. Deswegen leben hier hauptsächlich ältere Männer mit ihren
Familien.
Um jetzt wieder zurück
zu den Festen zu kommen, alle Feiern laufen im Prinzip gleich ab. Den ganzen Morgen
und Mittag wird das Essen vorbereitet und die Halle geschmückt, was
hauptsächlich von den Frauen der Studenten erledigt wird. Das ist ein Teil der
Kultur, das die Frauen in der Küche arbeiten, alles schmücken und später alles
wieder aufräumen und sauber machen. Die Männer hingegen machen eher die
schwerere Arbeit, wenn irgendwelche Tische aufgestellt werden müssen, oder das
Soundsystem aufgebaut werden muss.
Wenn alle Vorbereitungen
getroffen wurden, wird am Abend gefeiert. Was meist so abläuft, dass es mit
einer Andacht beginnt und vielleicht ein paar Dankesreden gehalten werden.
Danach gibt es dann immer ganz viel zu Essen, von Reis, über Hünchen, Fisch und
traditionelles wie Lovo. In der pazifischen Kultur ist die Hierarchie sehr
wichtig, weshalb die Gäste einen extra Platz haben, aber auch die höheren
angestellten, wie Lehrer, oder der Schulleiter sitzen immer extra und bekommen
auch zuerst zu essen. Teilweise werden auch diese Personen von den Frauen
bedient. Es gibt auch eine feste Essensreihenfolge. Zuerst die Ehrengäste und
Gäste, sowie die höher Angestellten des Colleges. Dann sind die Kinder an der
Reihe, danach die Männer und andere Angestellte des Colleges und zum Schluss
die Frauen, welche teilweise erst essen wenn alles abgeräumt und gespült ist.
Nach dem Essen gibt es
immer ein Unterhaltungsprogramm, das aus Tänzen der einzelnen ethischen Gruppen
besteht, die hier am PTC sind. Wie ich schon erwähnt habe, ist das College das
Einzige für die pazifischen Inseln, weshalb man hier eine Vielzahl von Kulturen
der pazifischen Inseln findet. Zuerst die Samoa
Ethik Gruppe mit ihrem grünen Jamba mit dem Samoanischen Muster aufgedruckt. Rechts sieht man fidschianische Frauen beim
Tanzen mit ihrem traditionellem Rock aus Blättern.
Und links eine Tänzerin aus der Tonga Gruppe mit ihrer Matte als Rock, was
typisch für diese Gruppe ist.
Es ist so faszinierend, all diese Gruppen zu sehen, wie sie
gekleidet sind, jede mit einem anderen traditionellen Kleid. Ebenso die Tänze,
die bei genauerem und öffteren zuschauen jedes Mal anders sind. Wenn man die
Gruppen das erste Mal anschaut, sehen alle irgendwie gleich aus, genauso die
Tänze. Aber das sind sie ganz und gar nicht. Es gibt Kleidung, die typisch für
die Insel ist, wie die Röcke, oder Kopfschmuck. Jede ethische Gruppe hat auch
ihre eigenen speziellen Bewegungen, welche die Kinder schon von klein auf
lernen.
Es ist echt toll anzusehen und schön, dass diese Kultur
immer wieder gezeigt wird und immer noch von Generation zu Generation
weitergegeben wird.
Nach dem Unterhaltungsprogramm ist die Feier meistens
vorbei. Die Männer sitzen dann noch zusammen und trinken Kava. Dies ist ein
traditionelles Getränk was immer in der Gruppe getrunken wird. Es ist ein
Pulver was aus einer Kava-Wurzel gewonnen wird, dieses Pulver wird dann mit
Wasser gemischt und in einen großen Behälter gegeben. Die Gruppe sitzt dann um
dieses Gefäß und einer schöpft daraus mit einer halben Kokosnussschale das
Getränk und reicht es einem nach dem Anderen. Als Dank wird in die Hände
geklatscht.
Das Kava trinken ist meist der Abschluss des Abends.
Das Kava trinken ist meist der Abschluss des Abends.
Diese Feiern sind meist der Ausgleich zu dem Lernen, oder
Arbeiten.
Viele Abschiede
Aber in dieser Zeit hab ich nicht nur von ihr Abschied
genommen, sondern alle Studenten die dieses Jahr ihren Abschluss gemacht haben,
sind in den letzten Wochen zurück in ihre Heimat geflogen. Aber das gehört hier
dazu, Abschied zu nehmen. Trotz allem bin ich hier nie allein, denn das College
ist groß und es gibt viele, mit denen man was unternehmen kann.
Nun muss ich mich leider auch von euch schon wieder
verabschieden. Aber in einem viertel Jahr werde ich euch wieder schreiben, mit
hoffentlich neuen spannenden Geschichten.
Falls ihr noch genauer über mein Leben hier Bescheid wissen
wollt, könnt ihr meinen Blog besuchen: mahr-eva.blogspot.de
Bis Bald
Liebe Grüße aus Fidschi
Eva
„In den Rundbriefen geben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
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