Mittwoch, 22. Mai 2013

Neue Arbeit und Ostern in Fiji


Neue Arbeit:


Nach dem Urlaub waren erstmal zwei Wochen lang nichts spannendes, ich hab hauptsächlich gearbeitet und hab meinen Alltag gemeistert. Zwei Neuigkeiten gibt es anhand der Arbeit, da ich seit dem 18.März nun jede Woche drei Tage lang im Kindergarten arbeite. Dass ist mal wieder etwas Neues und echt spannend zu sehen, wie es so in einem Kindergarten hier in Fiji abläuft. Ich bin aber nur eine Art Praktikantin und schau mehr zu und spiel mit den Kindern. Aber es ist echt super mal wieder was mit Menschen, bzw. Kindern zu machen und nicht nur im Büro zu sitze. Auch die Kinder sind nach kurzen Anfangsunsicherheiten richtig offen geworden, sie freuen sich auch jedes Mal wenn sie mich sehen und ich mit ihnen spiele. J Der Kindergarten ist aber immer nur von 8 bis 13 Uhr, so bin ich nach der Mittagspause immer noch für 2 ½ Stunden im Büro. Aber auch im Büro gibt es nun eine neue Tätigkeit für mich, denn die alte Homepage soll komplett erneuert werden und mit einem komplett neun Programm erstellt werde. Dor darf ich nun mithelfen, zuerst habe ich gelernt, wie man überhaupt die Seiten erstellt, gestaltet und so. Aber nun arbeite ich ziemlich selbständig daran, also Holger, der Professor, der eigentlich die Homepage updatet, gibt mir Texte, Links, oder Bilder die ich dann einfügen darf und so gestalten wie es mir gefällt. Das macht echt spaß, auch wenn ich eigentlich nicht so der kreative Mensch bin. J

Osterwoche:


Dies waren so die Änderungen in meinem Arbeitsbereich nun war auch vor kurzem Ostern und ich möchte euch erzählen, wie das hier so gefeiert wird und wie ich das Osterwochenende verbracht habe.
Die Woche vor Ostern, also vom 23-28. März ist hier die sog. Holy Week (Heilige Woche), an der Woche ist besonders, dass jeden Abend eine Abendandacht in der Kapelle bei uns am College stattfand. Aber diese Abendandacht, oder Abendgottesdienst findet auch in anderen Kirchen statt, als wäre dies hier eine Tradition. Hier am College lief dies so ab, dass jeden Abend eine andere ethnische Gruppe den Gottesdienst gestaltet hat, dass war echt super. Montag waren die Fijianer an der Reihe, es war ein ganz normaler Gottesdienstablauf, außer dass die Lieder auf Fijianisch waren, oder es gab ein kleines Theaterstück zum Bibeltext, ebenso haben sie ein Kirchenlied tänzerisch gestaltet, ein super Gottesdienst.
Am Dienstag war die Solomon Islander an der reihe, sie haben als extra auch ein kleines Theaterstück gemacht und eine Art Meditation mit Kerzen, da konnte man sich richtig auf Ostern besinnen. Am Mittwoch war die Maohi Gruppe dran, welche nichts Besonderes gemacht haben, außer Maohi Lieder gesungen, da die Gruppe sehr klein ist.
Am Donnerstag ist Gründonnerstag, was hier keinen speziellen Namen hat, aber wir hatten einen ganz speziellen Gottesdienst, den der Prinzipal und einige Master Studenten gestalteten. Es ging um einige Bibelstellen, wie das Fußwaschen der Jünger, das letzte Abendmahl und die Verhaftung Jesus. Nach jeder Bibelstelle kamen dann Aktionen, wie dass wir uns gegenseitig die Füße gewaschen haben und ich meine das ernst, wir haben uns alle gegenseitig die Füße gewaschen. Beim Abendmahl war ein Tisch mit 12 Stühlen aufgestellt und es hielte immer eine Gruppe von 12 Leuten das Abendmahl nacheinander, dass es richtig authentisch ist. Nach der Bibelstelle der Verhaftung wurde ein Kreuz gebracht und jeder durfte einen Nagel hineinschlagen. Zum Schluss wurde dann das Kreuz bei Kerzenschein aufgestellt, mitten im Hof. Das war echt ein super gestalteter Gottesdienst nur leider hat er dadurch auch fast 3 Stunden gedauert, was ich eigentlich nicht so schlimm fand.
Ich habe von diesem Gottesdienst auch Fotos gemacht, dass ihr euch das vorstellen könnt:


Fuese waschen


Abendmahl


Symbolisches Nagel ins Kreuz schlagen


Kreuz aufstellen bei Kerzenschein


Augestelltes Kreuz



Das ist so die Woche vor dem Osterwochenende. Auch hier ist dann am Karfreitag (Good Friday) und Ostermontag frei, weshalb auch nichts am College gewesen ist. Ich selber war auch nicht da, weil ich über das lange Wochenende einen Cross Island Hike (durchs Land Wanderung) gemacht habe. Was da so alles passiert ist muss ich euch auch unbedingt erzählen!!


Cross-Island-Hike


1. Tag:

Unser Trip ging am Freitag schon sehr bald los, da wir erstmal eine 5 Stunden Fahrt vor uns hatten, wir fuhren komplett in den Norden von Viti Levu in der nähe von Raki Raki zu der Stonebowllodge im Dorf Nadarivatu. Die Lodge war echt richtig süß eingerichtet, es sah richtig 80er Jahr mäßig aus das war schön. Das Beste war aber immer noch die Feuerstelle im Gemeinschaftsraum, die echt perfekt war! Ich weiß man kann sich nicht unbedingt eine Feuerstelle, bzw. Ofen im heißen Fiji vorstellen, da wir aber ziemlich weit oben in den Bergen waren, war es dementsprechend auch ziemlich kalt. Nachdem wir uns mit warmen Tee etwas aufgewärmt hatten, machten wir einen Spaziergang durch das Dorf und zu einem kleinen Wasserbecken, aus dem ein Wasserfall hinauslief. Leider war das Wetter nicht so toll und wir waren in dicken Wolken. Eigentlich hätte man an dem Wasserbecken eine super Aussicht gehabt, wir hatten aber leider nur Wolken, aber es regnete wenigstens nicht. Hier sind einige Bilder von unserer ersten Station, der Lodge, dem Weg, dem Wasserbecken und dem Wasserfall:


Unsere Unterkunft mit Ofen


Das Wasserbecken


Die super Aussicht :)



Am Abend gab es dann noch gutes fijianisches Essen und wir sind dann auch schon bald ins Bett um fit für den nächsten Tag zu sein.

2. Tag

Am zweiten Tag ging unsere Wanderung dann auch schon los. Zum Glück wurde das Wetter besser, also die Wolken verzogen sich weiter nach oben und wir hatten eine super Sicht. Um 12 Uhr ging es dann los, nachdem wir einige Probleme mit dem Auto hatten, das uns zum Anfang unseres Weges bringen sollte. Dann ging es aber super weiter. Unsere Route hat sich etwas geändert, eigentlich wollten wir querfeldein wandern am Fluss entlang, nur da es am Tag davor so geregnet hat war der Fluss zu hoch und der Damm wurde auch geöffnet, weshalb es unmöglich gewesen wäre. Aber nun liefen wir an der Straße entlang also genauer auf einem Schotterweg, wo uns auf dem ganzen Weg kein einziges Auto entgegenkam :D Es ging Berg auf Berg ab. Und wir hatten eine super sicht über Berge. Ich möchte euch einige Bilder der ersten Route zeigen:

Fanny und ich beim Aufstieg


Unser Weg

Die super Aussicht, man muss sich nur die Wolken wegdenken :)



Nach vier Stunden hat es dann leider angefangen zu regnen, weshalb die letzte Stunde unsere Wanderung nicht gerade angenehm war. Aber wir kamen alle klitschnass, aber heil um 5 beim Dorf Nubutautau an, welches auch unsere Übernachtungsstation war. Wir haben dann auch erstmal wieder einen Afternoon tea mit kleinem Gebäck bekommen um uns etwas zu stärken. Danach wurde dann das bekannte Sevu Sevu abgehalten, was die Begrüßungsformel in der fijianischen Kultur ist. Zuerst werden auf beiden Seiten Wilkommens- und Dankesreden gehalten auf fjianisch, unseren Führer Soni hatt diesen Teil übernommen. Als zweites wir die Kavawurzel überreicht als Dankesgeschenk, dass sie uns im Dorf aufnehmen, was auch wieder von Dankesreden gefolgt war. Als drittes wurde dann Kava angerührt und eine Runde Kava wurde zusammen getrunken als Aufnahmeritual. Danach konnte man noch etwas Kava mit dem Dorf trinken, aber nach 3 Runden war es dann genug für die Reisegruppe und das Sevu Sevu wurde abgeschlossen. Dann gab es noch Abendessen, was wieder hauptsächlich fijianisch war und auch nur aus dem eigenen Garten, da das Dorf ziemlich weit von der nächsten Stadt weg ist. Als das Essen fertig war gab es eine kleine Unterhaltungsrunde mit tanzen, also es wurde Musik rausgeholt und die Kinder aus dem Dorf haben unsere Gruppenmitglieder zum tanzen aufgefordert, dass was echt lustig und noch ein Spaß am Abend. Danach ging es aber auch ins Bett es war auch ein langer Tag. Es gab zwar keine richtigen Betten, aber wir schliefen alle zusammen in der Community Hall auf Isomatten und in Decken eingehüllt. Hier sind einige Bilder vom Aufenthalt im Dorf, das Essen, Sevu Sevu und das Tanzen.

Afternoontea


Kava vorbereiten


Sevu Sevu, Kava verteilen


Und noch eine Runde Kava

Das gute Fijianische Abendessen

Die spaetere Tanzeinlage

 3. Tag:

Am nächsten Tag ging es etwas früher los und zuerst besichtigten wir ein Denkmal, was im Dorf aufgestellt wurde für einen Briten, der als Missionar in das Dorf kam, was schon mal gewagt ist, da die Menschen im Inland ziemlich lange noch Kannibalen waren, er hat dort das Christentum verbreitet, wurde aber dann leider umgebracht, weil er eine Dorfregel brach. Nachdem wir uns das Grab und den Stein angeschaut hatten, auf dem er umgebracht wurde, gab es erstmal Frühstück. Danach wurden wir wieder zum Startpunkt unserer Wanderung gefahren, diesmal mit zwei Ladungen, da der Wagen zu klein war für unsere Gruppe von 18 Leuten.
Als wir alle dort angekommen sind ging die Wanderung los, diesmal hatten wir top Wetter mit Sonne und ein paar kleinen Wolken. Am Anfang war der Weg noch ganz gut bis die ersten Matschlöcher vom Vortag sich auftaten und ich bin ja so geschickt und rutsche gleich in eins richtig hinein. Hier ein Bild wie ich danach aussah :)

 Sonst war der Weg ganz okay es ging hauptsächlich Bergab mal etwas mehr Matsch mal etwas weniger. Wir sind über kleinere Bäche gesprungen und wieder den Hang hochgeklettert. Irgendwann kam der Teil an dem wir auf der Wiese liefen, was richtig schön war, da es nicht mehr so matschig war, trotzdem waren die Gräser ganz schön scharf und ich habe nun einige Kratzer am Bein. Als wir wirklich Draußen im Freien waren war die Sicht soo super!!! Wir sind irgendwo mitten im Nirgendwo gelaufen auf Wiesen und hatten links und rechts nur Berge, keine Straße, oder Stadt weit und breit, dass war richtig schön!! Ich hab natürlich auch Bilder gemacht schaut euch das mal an:

Challange wie ueberquert man am besten diesen Bach :)


Ist das nicht eine geile Aussicht


Und noch eine
So nach vier Stunden Wandern in der Hitze habe ich etwas Probleme bekommen und bin beinahe Dehydriert. Ich hab keine Luft mehr bekommen und mir wurde schwindelig, eigentlich habe ich genug getrunken, aber die Hitze und in dem Moment sind wir mal wieder einen Berg hochgeklettert, das war einfach zu viel. Zum Glück hatten wir Pferde dabei, die extra Wasserflaschen trugen und unser Essen, nun wurden sie umfunktioniert und ich durfte auf ein Pferd. Auf das zweite durfte Sarah, da es ihr auch nicht so gut ging. Mir wurde noch eine Wasserflasche in die Hand gedrückt und der Sulu als Sonnenschutz umgebunden, so durfte ich dann durch die Gegend reiten. Das war aber richtig cool so ein schöner Blick und ich musste nicht mehr laufen und konnte die Zeit auf dem Pferd genießen. Hier ein Bild mit mir und meinem Pferd:
Auch wenn ich nicht so elegant ausseh der Hintergrund ist echt top :)
Wir haben dann auch noch ein Gruppenfoto gemacht als das Bild mit meinem Pferd entstand, hier ist mal unsere ganze Gruppe:
Ein Fijianer ist mir immer hinterher damit das Pferd schön brav bleibt, sonst bin ich eigentlich alleine geritten. Nach drei Stunden und einem ziemlich steilen Abhang von locker 70°, nur so ich musste dort mit dem Pferd runter, kamen wir an einen großen Fluss. Nochmal zum Abhang es war der Horror da mit dem Pferd runterzulaufen ich wäre am liebsten abgestiegen, aber das ging dann nicht mehr, der Weg war rutschig, matschig und steinig, dass ich nicht mit samt den Pferd nach unten gepurzelt bin wundert mich jetzt noch!! Gut am Fluss angekommen durfte ich und Sarah den Fluss mit dem Pferd überqueren, die anderen machten lange Schlangen und sind durch das Wasser gelaufen, dass bei den meisten bis zur Brust ging. Die Fijianer, von denen wir 4 dabei hatten einer der Führer Roko, dann der andere Führer Soni und noch zwei für die zwei Pferde, halfen auch mit alle heil auf die andere Seite zu bringen. Hier einige Bilder von der Flussdurchquerung:


Sarah Fanny und ich nach der Flussueberquerung

Danach war der Weg leider nicht mehr so schön, da ich nicht mehr reiten konnte, weil die Pferde den Weg nicht laufen konnten, ebenso war e schon 6 und in einer halben Stunde würde es dunkel werden, obwohl wir noch ziemlich weit weg von unserem Ziel waren. Der Weg war aber nicht nur in dieser Hinsicht schlimmer, sondern wir mussten auf Steinen rumklettern, die sogar ziemlich rutschig waren, wir sind an Steinen entlang durchs Wasser gelaufen, wir hatten wieder Grasstrecken mit Matsch, oder Strecken durchs Wasser, in denen wir fast versanken, weil es so matschig war. Das Problem war an dem Weg, dass der eigentliche Weg nicht mehr da war, weil das Flusswasser von dem Regen so angestiegen ist, dass wir statt auf schönen Sandbänken am Fluss entlang, nun auf all diesen Steinen klettern durften, oder im Wasser laufen. Es wurde dann noch schlimmer, da als es um 7 stockfinster war hatte nur jeder 2, oder sogar dritte eine Lampe, weshalb der ganze Weg richtig gefährlich war, weshalb wir langsam machen mussten und somit noch länger auf dem Weg laufen mussten. Irgendwann als wir bestimmt 4 Stunden an diesem Fluss entlang geklettert sind kamen wir zu unserer zweiten Flussüberquerung, was noch gefährliche war als der ganze Weg zuvor. Die Strömung war viel stärker, als bei der ersten Flussdurchquerung, ebenso war das Wasser höher, da es nachts noch zusätzlich anstieg. Beim rumklettern am Fluss hat man wenigstens noch etwas gesehen, aber als wir nun durch den Fluss mussten sah man durch das Dreckwasser gar nicht mehr wohin man tritt. Ich war in der ersten Gruppe von 6 Personen, 2 Fijianer, ein Mann, eine ältere Dame, eine jüngere Dame und ich. Um ehrlich zu sein, dass war bestimmt der schlimmste Moment in meinem Leben, als wir am stärksten Punkt der Strömung angekommen sind, hatte ich so gut wie keinen Halt mehr mit den Füßen am Boden und klammerte mich nur noch an den Fijianer neben mir. Als ich dann auch noch die alte Dame sah, die von dem einen Fijianer und dem anderen Mann nur noch an den Armen gehalten und hinterher gezogen wurde, hatte ich richtig Angst!! Ich wusste nicht woher ich die Kraft nahm den kompletten Fluss mitten in der Nacht bei so einer Strömung zu durchqueren, aber ich hab es geschafft, sowie meine Gruppe und die anderen die noch mit unterwegs waren. Aber ich glaube, dass war für uns alle so ziemlich der schlimmste Teil.
Danach ging unser Weg weiter auf der anderen Flussseite entlang, wobei der Weg besser war, da es hauptsächlich Sandstrecken und matschige Graswege war. Irgendwann, als wir diesen Weg hinter uns hatten und noch ein Dorf durchquert hatten, was nicht erlaubt war, erreichten wir endlich die Straße und in diesem Moment waren wir schon 14 ½ Stunden unterwegs und es war halb 2 in der Nacht. Nun wurde noch die letzte Hürde gemeistert der Straße entlang zur nächsten Bulou’s Eco Lodge. Das war der schönste Weg einfach auf einer Kiesstraße und wir kamen genau um 2 Uhr Nachts dort an, was hieß, dass wir genau 15 Stunden an einem Tag gelaufen sind. Ich glaube viel mehr schafft man auch nicht mehr. Ich bin dann fast Tod ins Bett gefallen, nach einer schnellen Dusche und dem desinfizieren meiner ganzen Kratzer und Wunden, die ich auf den Weg mitgenommen habe.

4. Tag:

So war mein Cross Island Hike auch vorüber, am Montag sind wir nur mit dem Minibus zurück nach Suva gefahren , wobei alle solche Schmerzen in den Beinen hatten und ich kann mit Recht sagen, dass ich wirklich jeden Muskel in meinem Bein spürte.

Das war mein Bericht ueber Ostern ich hoffe der naechste Eintrag laesst nicht zu lange auf sich warten.
Bis Bald

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